Interview mit Franziska Baumann-Schöpferin und Organisatorin von dem Tough Dogz Run

Franziska Baumann - wie sie eben ist "fröhlich"
Franziska Baumann - wie sie eben ist "fröhlich"

(Fran)-Ziska ist definitiv eine toughe Frau. Ich möchte mal behaupten eine Ziska gibt es nicht untätig rumsitzend. Wenn ich das Wort "Workaholic" beschreiben müsste, würde mir nach dem Interview sofort die Ziska einfallen.

 

 Sie ist kreativ, engagiert, begabt und sehr facettenreich, sie geht auf Mensch und Tier offenherzig zu und hat stets ein Lächeln im Gesicht, wenn sie sich was vorgenommen hat, dann wird es durchgezogen und umgesetzt.

 

Ich konnte es mir nicht nehmen lassen, sie nach dem dreckigen Spaziergang in Liestal (CH) zu einem Interview aufzufordern, ich wollte mehr über diese Person erfahren.

Hallo Ziska, stell dich und deinen Hund doch bitte kurz vor.

Also, ich bin im Dezember 30ig geworden. Meine Hündin Ida ist mittlerweile 5 Jahre alt, sie ist eine Labrador-Mischlingshündin die ich mit 10 Monaten (eig. nur als Pflegestelle) aus dem Tierschutz übernommen habe. Zusammen leben wir in der Schweiz.

Ziska und Ida (Photo by photo-passion.net)
Ziska und Ida (Photo by photo-passion.net)

Wie bist du auf die verrückte Idee gekommen, einfach den Tough Dogz run (TDR) als Tochter-Event des Tough Hunter (TH) in der Schweiz zu gründen und zu organisieren? 

Ich habe den Artikel über den bevorstehenden ersten Tough Hunter in der DOGS (glaube Mai/Juni 2016) gelesen und war seitdem Feuer & Flamme so einen Event in die Schweiz zu holen. Zuerst wurde ich von allen Seiten etwas belächelt aber wenn ich was will dann zieh ich es auch bis ans bittere Ende durch. 

 

Ich habe Kontakt zum Tough Hunter Team aufgenommen und mit Dirk Lönne, Projektleiter auch telefoniert. Jetzt, nach der erfolgreichen ersten Durchführung werden wir uns sicher noch einmal kurzschließen und eine eventuelle Zusammenarbeit ist durchaus nicht ausgeschlossen.

Da wir selber am TDR teilgenommen haben, haben wir gesehen wie viel Arbeit hier reingesteckt wurde, wie hast du dies alles bewältigen können? Wann und wie hast du angefangen? 

Zirka ein halbes Jahr vorher hat es angefangen konkret zu werden und seitdem habe ich jede freie Minute in die Organisation gesteckt. Für mich war das alles Neuland, ich musste mich also erst einmal zurechtfinden was es alles heißt einen Event mit 250–300 Leuten auf die Beine zu stellen. Vom Konzept, der Grafik, Webseite, Social Media über Buchhaltung, Administration, Logistik, Bewilligungsmarathon, Merchandising bis zum Sponsoring und der Posten-, und Festwirtschaft sowie Standplanung ist alles auf meinem Mist gewachsen. Das war eine Riesen Herausforderung, vor allem neben der Arbeit, aber hat auch sehr großen Spaß gemacht. 

Doberklasse: dazu erwähnen möchte ich explizit, "neben der Arbeit" hat Ziska das ganze Event organisiert, dass soll heißen in ihrer FREIZEIT!

Bist du über Schwierigkeiten gestolpert? 

Schon ja. Ich habe einige Male gezittert ob es finanziell für mich überhaupt stemmbar ist, schließlich bezahle ich ja alles aus der eigenen Tasche sollten sich gar keine Sponsoren finden. Die Sponsorensuche war nicht ganz so einfach für so einen unbekannten und neuen Anlass. Ich war sehr erleichtert, habe ich doch noch ein paar super Sponsoren und Partner gefunden die mich tatkräftig unterstützt haben – ohne die wäre es nicht möglich gewesen. Schwierig war es zudem Helfer zu finden für den Auf- und Abbau sowie die Betreuung der Posten. Wie immer, gibt es halt auch kurzfristige Absagen oder auch Krankheitsfälle so dass es dann am Event selber zu einigen Engpässen kam und eben auch zu unbesetzten Posten. Nicht desto trotz waren die Helfer vor Ort, größtenteils bestehend aus meiner Familie und guten Freunden aber auch gänzlich neue Gesichter, die mir sprichwörtlich „den Arsch“ gerettet haben. An dieser Stelle noch einmal ein riiiiiiiiesen Dankeschön, ihr wart grandios!

Möchtest du die Organisation noch mal in die Hand nehmen? Oder holst du dir Verstärkung dazu? Wird es überhaupt einen nächsten TDR geben? 

Trotz einiger kleinen Pannen und dem Regenwetter ist die Premiere des ersten TDR als Erfolg zu werten und bestärkt mich darin weiter zu machen. Ich habe so tolles Feedback erhalten, aber auch konstruktive Kritik die mich anspornt nächstes Mal noch mehr Gas zu geben.

Ich bin sicher ich habe die meisten Kritiker überzeugt und werde für ein nächstes Mal, dann hoffentlich mit einem tollen Team im Rücken, das ganze rocken.

Und wie! Der TDR kommt zurück und dieses Mal wird es länger, härter und vor allem schmutziger – oder wie wir Schweizer sagen würden, „meh Dräck!“.

Gab es Momente in denen du am liebsten alles hingeschmissen hättest? 

Klar. Mehrmals am Tag.

Nein, gegen Ende bin ich wirklich auf dem Zahnfleisch gelaufen und der Kreislauf wie auch eine Magenentzündung machten mir auch körperlich ziemlich zu schaffen. Meine Helfer, allen voran mein Vater und meine Mutter, und ich sind ziemlich am Limit gelaufen bis alles gestanden ist. Bis kurz vor dem ersten Start war ich nicht sicher ob ich den heutigen Tag packen würde oder ich einfach in das benachbarte Maisfeld liegen sollte und erst wieder rauskomme, wenn es dunkel ist. 

Hand auf das Herz, wie viele Nächte hast du durchgearbeitet? 

Kann ich nicht zählen.

Machst du selber Zughundesport und hast du schon mal bei einem Hindernisslauf mit Hund mitgemacht? 

Hand aufs Herz, nein. Auch hier bin ich kompletter Neuling und musste mir alles zuerst aneignen bzw. reinlesen in die Materie Zughundesport. Durch das Organisieren habe ich jetzt aber so Feuer gefangen, dass ich, sofern es die Arthrose und ED meiner Hündin erlauben, unbedingt selber laufen will.

Ziska und Ida auf Zug (Photo by photo-passion.net)
Ziska und Ida auf Zug (Photo by photo-passion.net)

Was machst du beruflich, wenn du nicht gerade ein solches Event auf die Beine stellst? 

Puh, was ich alles sonst noch mache.

Ich arbeite als Grafikerin/Community Managerin 60% in einer Basler Werbeagentur (CROME), zu 20% bei DS Music, dann führe ich seit 5 Jahren meine eigene Grafikagentur (purpur-mediengestaltung) und habe mit zwei Freunden, Emanuel „Manu-L“ (von Remady und Manu-L) Gut und Dani Sparn, vor kurzem die Eventfirma Innovents gegründet, wo ich als Projektleiterin, Grafikerin, Fotografin und Konzepterin fungiere.

1 1/2 Jahre habe ich die Ausbildung bei REDOG angefangen mit Ida, musste aber leider Ende letztes Jahr aussteigen, da Ida beide Ellebögen operiert werden mussten und die Vermisstensuche/Geländesuche nun leider nicht mehr möglich ist. Seit 2006 bin ich bei der freiwilligen Feuerwehr Binningen auch als Korporal tätig. Die letzten 4-5 Jahre war ich zudem im Vorstand, sowie Marketingmanagerin und Grafikerin vom Blues Festival Basel. Aus Zeitgründen musste ich leider da nun aussteigen.

 

Ah, fast vergessen...einen kleinen Hundeblog bonnieandclyde betreibe ich noch.

Da fehlt glaube ich immer noch eine freiberufliche und soziale Berufung bei der du mit Herz dabei bist, war da nicht noch was? 

Achja, stimmt. Ich bin noch Vize-Präsident bei der pitdogsnothilfe.ch

Wir bedanken uns recht herzlich für das tolle Interview mit dir Ziska und freuen uns noch ganz viele Events von dir feiern zu dürfen.

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